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Herbschtfäscht 2016

Vom Ritt auf dem Panda zum Tombolagewinn

Natürlich hätte man sich für das 50-Jahre-Jubiläum des Schülerspieltags besseres Wetter gewünscht. Doch immerhin war es trocken, als die Hagelkanone ihre drei Schüsse in den grauen Himmel abgab.

Kurz darauf dröhnte aus den Lautsprechern das Lied «La Bambele» von Müslüm, und die Kinder legten dazu eine äusserst originelle Tanzeinlage auf den Pausenplatz. Doch eins war klar: «la bambele laa» wollten die Kinder heute definitiv nicht! Sie konnten es kaum erwarten, die Budenstadt aufzumischen.

Auch beim «Rounders» gaben die Kinder alles, ob auf dem Platz oder aus der Kommentator-Ecke der Sechstklässler. Wenn man zu nahe am Lautsprecher stand, drohte einem fast ein Hörschaden, so emotionsgeladen wurde das Spiel gegen die Lehrer kommentiert! Leider hat es trotzdem nicht für einen Sieg gereicht. Die Niederlage war aber schnell vergessen, und man widmete sich der Budenstadt, welche allen ein Lächeln bis hinter beide Ohren bescherte. Die Kinder tobten sich aus beim Büchsenwerfen, Ringwerfen und bei vielen anderen Spielen. Sich gegenseitig mit einem Ball vom Fallbrett schicken war dabei wie jedes Jahr sehr beliebt. Neu dabei war das «Rössli-Rennen» auf Stoffpferden und anderen Viechern mit Rädern, das sich als sehr beliebt entpuppte, vor allem bei den Mädchen. Denn wer träumt nicht davon, auf einem weissen Pferd oder gar einem Einhorn zu reiten?

Zwischendurch schien ab und zu ein kleiner Sonnenstrahl vom Himmel, wurde aber schnell wieder von einer grauen Wolke verdeckt. Man war auf den Regen vorbereitet. Fast jedes Kind hatte eine Regenjacke dabei, die man aber zuerst noch im diesjährigen «Bhaltis», einem knallroten oder leuchtgrünen Turnsack, verstauen konnte.

Leider blieb es nicht trocken, am späteren Nachmittag begann es zu tröpfeln, und aus dem Tröpfeln wurde ziemlich rasch ein richtiger Platzregen, der nicht so schnell aufhörte. Zügig wurden sämtliche Posten an den «Schermen» «gezügelt», wo die Kinder dann aber weiterspielten als ob nichts passiert sei. Nur das Fallbrett stand einsam mit dem Gumpischloss auf dem Fussballplatz, der Weg dorthin hätte einen bis auf die Haut durchnässt.

Die diesjährige Tombola lud manchen ein, ein paar Löösli mehr zu kaufen als geplant. Die Preise reichten von einem Kindervelo über einen Karbonkoffer und einer Mini-Reisetasche bis zur Trollbeads-Kette, Luxusbettwäsche, zum Atzmännig-, Technorama-, Seilparkgutschein oder einem Wochenende im Meilener Haus in Obersaxen. Kein Wunder, wurden die Löösliverkäufer schon vor der Tür abgefangen, nachdem sie ihr Körbli aufgefüllt haben.

Auf dem Grill, der schon vor der Hagelkanone eingefeuert wurde, brutzelten den ganzen Nachmittag leckere Würste und Spiesse. Für den Familien-Znacht heizte man den Pizzaofen ein, und auch das Chili con Carne mit seiner harmlos aussehenden, aber wahnsinnig scharfen Sauce durfte nicht fehlen. In der Turnhalle fand man zur «Znacht-Zeit» kaum einen Platz. Wenn man einen hatte, gab man den nicht so schnell wieder her.

Um 19 Uhr hiess es dann: Vorhang auf für die Jumu! Sogar die Kinder sassen nach einer Ermahnung, die zweite Turnhallenhälfte nicht als Spielplatz zu benutzen, still auf ihren Plätzen und lauschten den beeindruckenden Tönen der jungen Musiker.

Die kleineren Kinder wurden dann von OK-Präsident Martin Aebi zum Kino in die Aula eingeladen, wo sie «Shaun das Schaf» schauen durften. Schon vor 20 Uhr standen die grösseren Kinder an, um ihre Tombolapreise abzuholen. Gespannt warteten sie auf ihren Gewinn, den sie meistens freudig entgegennahmen. Manchmal auch weniger freudig, zumindest, wenn es hiess, man müsse seine Eltern holen, weil es sich um eine gute Flasche Wein handelte.

Während der Preisverteilung heizte die Schülerband «9 to 14» die Turnhalle ein. Grossartig, wie talentiert die Kinder die Bühne rockten. Die «Aftershow-Party», auch Kinderdisco genannt, fand danach in der Aula statt.

Nicht weniger lebhaft ging es auf der «Pferderennbahn» zu und her. Da wurde auf Pferd, Löwe und Panda geritten, was das Zeug hält. Was eigentlich ziemlich einfach aussieht, stellte sich doch als tückischer heraus als man dachte. Wer zu heftig in die Pedale trat, war nicht unbedingt schneller – die richtige Technik war gefragt. Und diese fand man nur, wenn man die Aufgabe ruhig und überlegt anging. Das Rennen war auch Testrunde für die Hauptverlosung. Denn der oder die Schnellste durfte auch zuerst einen Preis auswählen.

Das weckte in jedem den Ehrgeiz, so schnell wie nur möglich zu «reiten». Die Gspänli wurden lauthals angefeuert. Mit grösster Freude wurden dann die Preise ausgewählt und stolz nach Hause gebracht, ausser dem Kindervelo, das noch einige Ehrenrunden auf dem Pausenplatz drehen durfte.

Nach dem wilden Rennen holte aber manchen die Müdigkeit ein. Gegen Mitternacht gingen friedlich alle heimwärts und schauen auf einen erlebnisreichen und geselligen Schülerspieltag zurück. Auch das OK mit den bonbonrosa T-Shirts kann auf ein gelungenes Jubiläumsfest zurückblicken und bedankt sich nochmals herzlich bei den vielen Helfern, Kuchenbäckern, Sponsoren und allen, die zu einem tollen Quartierfest beigetragen haben.

Ablauf